Gleiche Informationen können anders präsentiert und beleuchtet werden. Dies ist unproblematisch, solange wir als Konsumenten und
Empfänger der Nachrichten die Absichten der verschiedenen Absender jeweils erkennen können. Die Bewertung der Kanäle für die Berichterstattung ist keine einmalige Entscheidung, sondern benötigt ein ständiges bewusstes Hinterfragen.
Im Rahmen der Funktionen der Medien spielt der Text und die Art, in der es sprachlich und auch visuell gestaltet wird, eine große Rolle. Die Art, wie die Information von jedem einzelnen Medium oder deren Journalisten gestaltet wird, wird zum Teil der Botschaft.
Ob bewusst oder unbewusst eingesetzt, begegnen uns im Kontext des Journalismus und in den Nachrichten Mitteln der Sprachlenkung. Ein Begriff wie zum Beispiel der der Manipulation, der in Politik und Werbung erstmal zu Hause zu sein scheint, taucht dennoch auch in anderen Kontexten auf, und lässt Grauzonen entstehen, die ineinander übergehen und sich vermischen. Die journalistische Praxis richtet sich, anders als bei anderen Berufen, stark nach bestimmten moralischen und ethischen Vorsätzen und nach dem Verständnis von 'guter Praxis', weswegen tendenziell der Einsatz manipulativer Maßnahmen erschwert wird. Ein Journalist soll möglichst objektiv und neutral berichten und versuchen, in seine Wiedergabe einer Situation keine persönliche Stellung zu nehmen. Nichtdestotrotz, können wir beim Näheren hinschauen erkennen, an welchen Stellen der Journalist uns im eigenen Namen oder in der Vertretung der Interessen seines Arbeitgebers, Meinung innerhalb eines Texts mitteilt oder mitliefert. Dies lässt sich gut anhand der Kategorisierung von manipulativen Sprachgebrauch erklären.
Aufmerksamkeit und einen kritischen Blick für diese Zeichen der Meinungsmitteilung zu entwicklen, kann oft etwas schwierig sein. Oft sind diese Meinungsanstöße sehr subtil, dennoch vorhanden und einer der einleuchtendsten Formen der Erkennung der fehlenden Objektivität und die Wichtigkeit von Quellenvergleich und das Kontrastieren von Informationen.
Auf Wortebene können geladene, konnationsund assoziationsreiche Wörter verwendet
werden. → Framing S.30
Beispielsweise Wörter, die inhaltlich dasselbe beschreiben, dennoch aber von einer bestimmten
Bedeutung geprägt sind, sind gute Beispiele hierfür (siehe Framing Beispiele). Auch Wörter, die objektiv sind, wo aber Konnotation mitgeliefert wird (Schrei, Verbot…) gehören zu den kleinsten Einheiten, der Sprache wodurch ein Meinungsbild weitergegeben werden kann. Euphemismen (Verschönerungen), Umschreibungen und Fachbegriffe oder Neologismen sind weitere Beispiele geladener Wortwahl. [3]
Auf Satzebene spielen Phrasen und Leerformeln, rhetorische Mitteln und Auf- und Abwertungsstrategien eine große Rolle. In dieser Hinsicht auch in die Argumentation, die Verwendung von Stereotypen und die Einführung von Zitaten vermeintlicher Autoritäten eine Rolle, als Mittel um die zu übertragende Aussage zu belegen. [3]
Selektion als auch die Kombination bestimmter Informationen eine Rolle. Je nachdem welche Informationen miteinander verbunden werden, wird ein neuer Kontext erschaffen, in der eine Geschichte stattfindet oder zugeordnet wird. Eine ähnliche Wirkung hat auch die Selektion bestimmter Inhalte für der Berichtersttaung. [3]