Beyond
the News –

Gestaltung
der Botschaft

Einleitung

Gleiche Informationen können anders präsentiert und beleuchtet werden. Dies ist unproblematisch, solange wir als Konsumenten und

Empfänger der Nachrichten die Absichten der verschiedenen Absender jeweils erkennen können. Die Bewertung der Kanäle für die Berichterstattung ist keine einmalige Entscheidung, sondern benötigt ein ständiges bewusstes Hinterfragen.

Zusammenhänge

In der Wirkungsforschung von Medien werden im Bezug auf die Meinungsbildung folgende relevante Wirkungsarten vorgestellt:

Wissensvermittlung — Medien können Wissen vermitteln.

Agenda Setting — Medien können bestimmte Themen auf dieTagesordnung setzen und als wichtig kennzeichnen.

Framing — Medien können bestimmte Teilaspekte eines Themas in den Vordergrund stellen und damit einen bestimmten Interpretationsrahmen nahelegen.

Vermittlung von Meinungsklima — Medien können einen Eindruck davon vermitteln, wie die Verbreitung und Verteilung verschiedener Meinungen in der Gesellschaft aussehen.

Persuasion — Medien können direkt oder indirekt die Einstellungen der Mediennutzer zu bestimmten Fragen beeinflussen.

Handlungsimpulse — Medien können Anstöße zum konkreten Handeln geben.  

Einige dieser Begriffe sind spezifisch in der Kommuniktionswissenschaft und werden im alltäglichem Kontext benutzt. Dennoch ist ein Verständnis dieser Zusammenhänge sehr relevant, um die Lage, Rolle und Wirkung der Medien auf unsere Gesellschaft zu verstehen. Im Kontext des Journalismus spielen vor allem die Wissensvermittlung, die Agendasetzung und das Framing eine große Rolle. [1][2]

Zusammenhänge

Übersicht über Arten des Medieneinflusses [2]

Wirkungsart

Kurzfristige Wirkungen

Langfristige Wirkungen

Wissensvermittlung
Faktenwissen über konkrete, aktuelle Ereignisse
Hintergrundwissen über das politische System und die Entstehung langfristiger, politischer Problemstellungen
Agenda Setting
Wahrnehmung der Relevanz konkreter, politischer Fragen
Wahrnehmung der Relevanz allgemeiner Themenbereiche
Framing
Beachtung bestimmter Teilaspekte aktueller, politischer Streitfragen, spezifische Perspektiven auf den Gegenstand der Berichterstatung
uÜbergreifende Perspektiven auf politische Themenfelder
Vermittlung von Meinungsklima
Wahrnehmung der Meinungsverteilung in Bezug auf konkrete Streitfragen
Wahrnehmung typischer (populärer) Haltungen gegenüber politischen Themenfeldern
Persuasion
Einstellungsänderungen auf der Ebene konkreter Streitfragen oder einzelner Politiker
Längerfristige, politische Einstellungen und Parteipräferenzen, Haltung zur Politik allgemein
Handlunsgsimpulse
Handlungsabsichten und tatsächliches Wahlverhalten bzw. Partizipation in konkreten Situationen
Allgemeines Partizipationsverhalten
Theorie zur Anwendung

Mittel zur Sprachlenkung und Einflussnahme in der Meinungsbildung im Journalismus

Im Rahmen der Funktionen der Medien spielt der Text und die Art, in der es sprachlich und auch visuell gestaltet wird, eine große Rolle. Die Art, wie die Information von jedem einzelnen Medium oder deren Journalisten gestaltet wird, wird zum Teil der Botschaft.

Ob bewusst oder unbewusst eingesetzt, begegnen uns im Kontext des Journalismus und in den Nachrichten Mitteln der Sprachlenkung. Ein Begriff wie zum Beispiel der der Manipulation, der in Politik und Werbung erstmal zu Hause zu sein scheint, taucht dennoch auch in anderen Kontexten auf, und lässt Grauzonen entstehen, die ineinander übergehen und sich vermischen. Die journalistische Praxis richtet sich, anders als bei anderen Berufen, stark nach bestimmten moralischen und ethischen Vorsätzen und nach dem Verständnis von 'guter Praxis', weswegen tendenziell der Einsatz manipulativer Maßnahmen erschwert wird. Ein Journalist soll möglichst objektiv und neutral berichten und versuchen, in seine Wiedergabe einer Situation keine persönliche Stellung zu nehmen. Nichtdestotrotz, können wir beim Näheren hinschauen erkennen, an welchen Stellen der Journalist uns im eigenen Namen oder in der Vertretung der Interessen seines Arbeitgebers, Meinung innerhalb eines Texts mitteilt oder mitliefert. Dies lässt sich gut anhand der Kategorisierung von manipulativen Sprachgebrauch erklären.

Aufmerksamkeit und einen kritischen Blick für diese Zeichen der Meinungsmitteilung zu entwicklen, kann oft etwas schwierig sein. Oft sind diese Meinungsanstöße sehr subtil, dennoch vorhanden und einer der einleuchtendsten Formen der Erkennung der fehlenden Objektivität und die Wichtigkeit von Quellenvergleich und das Kontrastieren von Informationen.

Stichwort

Instrumentelle Aktualisierung

„[Als Instrumentelle Aktualisierung“ wird folgendes Phänomen bezeichnet:] Medien greifen gezielt solche Ereignisse auf, mit deren Hilfe ein ihnen wichtiges Thema auf die Agenda gesetzt werden kann, andere Themen hingegen werden selektiert bzw. als weniger wichtig behandelt (Vgl. Kepplinger 1989). Dieses Phänomen ist im Hinblick auf das normative Ziel einer objektiven und unparteiischen Berichterstattung kritisch zu bewerten.“ [2]

Wortebene

Auf Wortebene können geladene, konnationsund assoziationsreiche Wörter verwendet
werden. → Framing S.30

Beispielsweise Wörter, die inhaltlich dasselbe beschreiben, dennoch aber von einer bestimmten
Bedeutung geprägt sind, sind gute Beispiele hierfür (siehe Framing Beispiele). Auch Wörter, die objektiv sind, wo aber Konnotation mitgeliefert wird (Schrei, Verbot…) gehören zu den kleinsten Einheiten, der Sprache wodurch ein Meinungsbild weitergegeben werden kann. Euphemismen (Verschönerungen), Umschreibungen und Fachbegriffe oder Neologismen sind weitere Beispiele geladener Wortwahl. [3]

Satzebene

Auf Satzebene spielen Phrasen und Leerformeln, rhetorische Mitteln und Auf- und Abwertungsstrategien eine große Rolle. In dieser Hinsicht auch in die Argumentation, die Verwendung von Stereotypen und die Einführung von Zitaten vermeintlicher Autoritäten eine Rolle, als Mittel um die zu übertragende Aussage zu belegen. [3]

Informationsebene

Selektion als auch die Kombination bestimmter Informationen eine Rolle. Je nachdem welche Informationen miteinander verbunden werden, wird ein neuer Kontext erschaffen, in der eine Geschichte stattfindet oder zugeordnet wird. Eine ähnliche Wirkung hat auch die Selektion bestimmter Inhalte für der Berichtersttaung. [3]

Stichwort

Redaktionelle Linie

„[Als Instrumentelle Aktualisierung“ wird folgendes Phänomen bezeichnet:] Medien greifen gezielt solche Ereignisse auf, mit deren Hilfe ein ihnen wichtiges Thema auf die Agenda gesetzt werden kann, andere Themen hingegen werden selektiert bzw. als weniger wichtig behandelt (Vgl. Kepplinger 1989). Dieses Phänomen ist im Hinblick auf das normative Ziel einer objektiven und unparteiischen Berichterstattung kritisch zu bewerten.“ [2]

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Quellen